Anleitung zum Fenster selber einstellen

Fenster schnell und korrekt selbst einstellen und justieren

Dichte Fenster senken nicht nur den Energieverbrauch, sondern verringern auch das Eindringen von Lärm. Sobald das Fenster schlecht eingestellt beziehungsweise sich verzogen hat, besteht zudem das Risiko der Beschädigung von Beschlägen und des Rahmens. Mit nur wenigen Handgriffen können Sie die Einstellungen und Feinjustieren selbst übernehmen. Eines Fachmannes oder umfangreichen technischen Geschicks bedarf es dafür nicht. Mit dem richtigen Werkzeug, ein wenig Augenmaß und einer detaillierten Anleitung, können Sie Fenster schnell und korrekt selbst einstellen.

Schritt 1: Das Fenster hängt schräg - Fenster diagonal einstellen

Die am meisten auftretende Einstellung bezieht sich auf die Schieflage eines Fensters, die sich auf die zu öffnende Seite beschränkt. Hier ist eine diagonale Einstellung notwendig, die durch die Schrauben am unteren Ecklager gefunden werden können. Dazu müssen Sie zuerst alle Abdeckkappen vorsichtig anheben und die Schraubenköpfe freilegen. Die Schraube, die nun die Diagonale ändert, drehen Sie solange, bis die untere Fensterkante in einer Waagerechten steht. Hilfreich ist es, die rechten und linken Abstände vom oberen Fensterinnenrahmen zum unteren Fensterflügelrahmen zu messen. Haben beide Seiten im gleichen Abstand, befindet sich der Fensterflügel in der perfekten Position, um dicht geschlossen zu werden. Auch befinden sich Stellschrauben am Scherenlager, welche im oberen Rahmenbereich zu finden sind und zusätzlich seitlich das Fenster einstellen lässt.

Schritt 2: Fenster seitlich einstellen

Wenn das Fenster am oberen Rand an den Rahmen stößt, dann ist parallel zur diagonalen Einstellung auch die Seitenhöheneinstellung erforderlich. Dazu müssen Sie die Schraube am oben liegenden Scherenlager in einem gleichen Verhältnis zur Schraube am unten liegenden Ecklager zurückdrehen. Damit erreichen Sie, dass der Fensterflügel oben angehoben und unten der Fensterflügel abgesenkt wird. Wenn ein gleichmäßiger Abstand zu den Scharnieren besteht, lässt sich das Fenster wieder leicht schließen, ohne dass es an den Fensterrahmen stößt.

Achten Sie bei dieser Einstellung darauf, dass Sie den Flügel nicht zu weit an die Scharniere heranziehen. Hier könnte ansonsten ein erneutes Klemmen hervorgerufen werden. Ratsam ist es, mit jeder Schraubendrehung, das Fenster zu schließen, um sicher zu stellen, dass keine Überdrehung erfolgt und die Einstellung optimal erfolgt.

Schritt 3: Die Höhe der Fenster einstellen

Steht der Fensterflügel parallel zum Fensterrahmen und ein seitliches Ausrichten ist erfolgt, sollten Sie die Abstände zwischen dem unteren und oberen Fensterrahmen überprüfen und gegebenenfalls einstellen. Für diese Einstellung drehen Sie die Schraube am unteren Ecklager. Drehen Sie links herum, erfolgt ein Absenken, während die Rechtsdrehung den Fensterflügel anhebt. Auch hier empfiehlt es sich, mit einem Maßband oder Zollstock nachzumessen und durch das Schließen des Flügels die Position zu kontrollieren. Ist der Abstand zwischen unterem und oberen Rahmen identisch, ist die Höheneinstellung des Fensterflügels abgeschlossen.

Schritt 4: Anpressdruck des Fensters justieren

Ob der Anpressdruck einer Korrektur bedarf, können Sie daran erkennen, wenn das Fenster im geschlossenen Zustand über ein sogenanntes Bewegungsspiel verfügt. Das heißt, es lässt sich an den Rahmen andrücken und ein Zwischenraum zwischen Rahmen und Fensterflügel besteht. Insbesondere Hier kann Wärme nach außen entweichen und Kälte nach innen gelangen, da die Dichtungen von Fenster und Rahmen nicht ausreichend aufeinander drücken. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die letzte Wartung lange zurückliegt.

Um den Druck seitlich der Scharniere zu erhöhen, befinden sich weitere Schrauben am Ecklager, mit denen der Anpressdruck eingestellt werden kann. Dazu müssen Sie den Fensterflügel gleichzeitig um 90 Grad öffnen und kippen, damit Sie diese Einstellschraube erreichen können. Eine helfende Hand ist hier ratsam.

Drehen Sie diesen im Uhrzeigersinn, wird der Anpressdruck beim Schließen erhöht. Das Drehen gegen den Uhrzeigersinn löst den Anpressdruck.

Dabei sollten Sie beachten, dass ein zu hoher Anpressdruck das Schließen erschweren und schlimmstenfalls auch die Dichtungen beschädigt. Müssen Sie beim Schließen des Fensters einen spürbaren Druck ausüben, so ist es ratsam den Schließzapfen gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, um den Druck zu verringern. Optimal ist die Justierung, wenn das Fenster einfach zu schließen ist, an allen Seiten gleichmäßig abschließt und im geschlossenen Zustand nicht bewegt werden kann.

Schritt 5: Fenster einstellen - die Überprüfung

Um sicher zu sein, dass Sie optimal Ihre Fenster einstellen konnten, öffnen Sie den Fensterflügel komplett, in einer 2/3 Stellung und in der 1/3 Position. Je ruhiger der Fensterflügel in der Position verweilt und sich nicht selbstständig bewegt, desto besser haben Sie die Einstellungen und Justierungen vorgenommen. Auch am Fenstergriff erkennen Sie, ob Sie optimal Ihre Fenster einstellen konnten. In Kippstellung zeigt der Griff gerade nach oben, bei dem geöffneten Fenster steht der Griff in einer waagerechten Stellung und im geschlossenen Zustand muss der Fenstergriff gerade nach unten laufen. Überprüfen Sie zudem die Gängigkeit der Fensterfunktionen. Wenn Sie ohne vermehrten Druck das Fenster schließen können und es nirgendwo aneckt und knackst, dann haben Sie das Fenster Einstellen erfolgreich vorgenommen.

Nicht nur für den Fachmann - Fenster einstellen für Jedermann möglich

Um optimal ein Fenster einstellen zu können, muss nicht gleich der Fachmann hinzugezogen werden. Ein montiertes Fenster besteht zwar aus zahlreichen Schrauben, die beweglich sind, doch mit ein wenig Geduld können auch Sie ohne handwerkliches Geschick und technisches Verständnis die wichtigsten Schrauben zum Fenster Einstellen schnell finden und dieses dementsprechend einfach vornehmen.

Ein Fenster sollte grundsätzlich regelmäßig auf den perfekten Sitz und die optimale Funktion überprüft werden. In der Regel hängen die Kontrollabstände von der Häufigkeit der Nutzung ab. Je öfter ein Fenster geöffnet wird, desto höher sind die Chancen, dass es hin und wieder eingestellt werden muss. Wer es nicht selber kann, lässt seine Fenster einstellen und spart auch dann noch hohe Kosten Dank der besseren Isolierung.

Fenster einbauen